Sag mir, wo die Blumen sind... Claudia Michelsen liest „Marlene Dietrich“

Wann wird man je verstehen?
 
Die karge Altstadtkirche in Monheim war Schauplatz der Lesung "Sag mir, wo die Blumen sind." Durch das Leben von Marlene Dietrich führte die bekannte Schauspielerin Claudia Michelsen. Ein facettenreiches Leben mit schillernden Zeiten des Weltruhms aber auch traurigen und einsamen Jahren.
Vor allem die letztgenannten Lebensphasen berührten die etwa 30 vorwiegend weiblichen Besucherinnen der neanderland BIENNALE. Michelsen spannte einen Bogen von der Schulzeit der Dietrich in Berlin, der Gründung ihrer Familie über die Produktion des Blauen Engels und den Männerfreundschaften und ihrem motivierenden Einsatz im Zweiten Weltkrieg für die amerikanische Armee bis zu ihren Auftritten in der Nachkriegszeit und dem freiwilligen Rückzug mit Alkohol und Tabletten bis zum Lebensende 1992. Dabei wurde auch aus den Biografien ihres Lieblingsregiesseurs Josef von Sternberg und ihrer Tochter Maria Riva zitiert.

Michelsen selbst erklärte einleitend, dass sie die konsequente Haltung der Marlene Dietrich bis zum bitteren Lebensende faszinieren würde. Viele Kapitel der vielschichtigen Persönlichkeit der Filmikone wurden aufgeschlagen. Das starke politische Engagement und auch die sexuelle Offenheit der Diva kamen dabei leider zu kurz.

Betroffen von dem traurigen letzten Lebenskapitel der Ikone, die nur noch von dem Blick in die Vergangenheit zehrte, verließen die Besucher die Kirche.