Der Tod des Empedokles

Ich gebe zu, Hölderlin und der Titel „Der Tod des Empedokles“ sagte mir zunächst nicht viel. Mein Entschluss dort hinzugehen war wohl eher meiner Neugier auf den Schauspieler Peter Trabner und der geplanten Außenspielstätte „Naturbühne“ Goldberger Mühle in Mettmann geschuldet. Auf Grund des angekündigten Unwetters wurde das Stück dann leider in die Bücherei der Stadt
Mettmann verlegt. Pünktlich ging es los und Trabner legte sich mächtig ins Zeug. Zu spät kommende Zuschauer wurden zur Belustigung der Anwesenden lautstark auf die schon begonnene Vorstellung hingewiesen, dann aber auch persönlich begrüßt und platziert. Überhaupt wurden die Zuschauer immer wieder ins Geschehen mit einbezogen und mittels Schriftkarten oder auf bestimmte Zeichen zu vorher geübten Ausrufen augefordert.
Trabner erzählte aus dem bewegten Leben Hölderlins, rezitierte Teile aus dem Drama „Der Tod des Empedokles“ und ließ die Zuschauer an der Geschichte des Empedokles teilhaben. Dazwischen führte er uns unsere Umweltsünden in teilweise brachialen, aber klaren Worten und unter ganzem Körpereinsatz vor Augen.
Von Plünderung benötigter Rohstoffe, über Massentierhaltung und Hungersnot, weiter zur Verschmutzung der Weltmeere, Ausbeutung der Arbeitskräfte vor allem in der Dritten Welt und nicht zuletzt der auch durch Menschenhand verursachte Klimawandel verstand er in Hölderlins Werk und Leben einzubinden.
Bei all dem Spektakel mussten auch einige Zuschauer (ich auch) mithelfen und ihr schauspielerisches Talent unter Beweis stellen. Naja, was mich betrifft war das Publikum betrogen. Trabner live und in Farbe zusehen habe ich und wohl auch die meisten Zuschauer nicht bereut. Ob das Stück bei jedem ankam, stelle ich mal dahin. Die Aussagen über Klimawandel, Umweltverschmutzung und Ausbeutung kamen allerdings sehr plastisch und deutlich rüber und machten hoffentlich nicht nur mich nachdenklich.